Wie viel Co2 für Pflanzen noch sinnvoll.
12.10.2009, 12:47:15
robat1
Hallo Zusammen,
ich gab wo anders den Rat, die Co2 Sättigung von 14mg/l zu erhöhen.
Da bekam ich das Gegenargument zu hören, daß Pflanzen laut Studie nicht mehr als 10mg/L verarbeiten können.
Ok, wir verwenden auch Co2 um den Ph und somit den Algenbestand niedrig zu halten. Und über 30mg/L wird es für manchen Fische ungemütlich.
Aber wie viel Co2 nutzen Pflanzen wirklich aus und ist nicht nur Algenschädlich?
Zitat:
Zitat:
z.B. hier: T.O. Kirk; Light and Photosynthesis in Aquatic Ecosystems
Versuche mit Cabomba, mehr als 10 mg /l CO2 steigern die Photosynthese selbst bei 123 kLux Beleuchtung und ausreichend Nährstoffen nicht mehr.
Robert
12.10.2009, 13:24:33
Ingo
Hallo Robert,
eine sehr interessante Frage :thumb:
Aus meiner Erfahrung in den letzten Jahren, kann ich sagen wie hoch der CO2-Gehalt sein soll hängt auch stark von der KH und Lichtleistung ab.
In den ersten Monate hatte ich durch einen Messfehler viel zu wenig CO2 im Becken (5-10 mg) Der Pflanzenwuchs war nicht zufrieden stellend und auch Bartalgen stellten sich ein. Er als ich den CO2-Gehalt auf 30 mg einstellte verschwanden die Bartalgen und auch der Pflanzenwuchs wurde deutlich besser.
Man darf bei mir aber nicht vergessen das ich HQI über den Becken hab und diese Brenner eine Lichtleistung von 14400 Lumen haben. Alles was direkt unterm Brenner steht läuft mit Sicherheit auf 100 % und somit ist auch der Nährstoffverbrauch dementsprechend hoch.
Ich seh das sehr deutlich wenn bei laufender Beleuchtung der Regler abgeschaltet hat, steigt der PH in der Stunde um 0,15 PH.
Im Moment fahr ich 30-40 mg/l Co2 und meine Barsche zeigen keine Anzeichen von Unwohlsein. Ich denke es hängt stark vom Sauerstoffgehalt ab.
12.10.2009, 15:09:46
Anton_Gabriel
Hallo,
Wenn wenig Licht und keine CO2-hungrigen Pflanzen betreut werden - und nicht darauf Wert gelegt wird alle 2 Wochen etliche Pflanzen hearauszureissen und außerdem genug Fische da sind welche auch CO2 produzieren - dann reichen die 5 bis 10 mg/l die sich bei den Bedingungen etwa einstellen voll aus.
Wenn man ein "Naturaquarium" wie hier üblich betreiben mag, mit viel Licht und tollen Planzen und kaum Fischen, dann sind so 15 bis 25 mg/l ok und weitaus genug. Mehr bringt den Pflanzen jedenfalls nichts mehr.
Wobei auch interessant ist, wie man den CO2-Wert bestimmt, Dauertests und Berechnung aus KH und pH ergeben Hausnummern. Tropftest mit Differenzmethode kann man bis auf 2mg/l genau messen.
mfG Anton Gabriel
12.10.2009, 15:51:24
MonikaW
Hallo, damit kenne ich mich zwar nicht wirklich aus, aber ich würde halt mal sagen, soviel CO², das der gewünschte PH konstant bleibt.
Mehr als das CO² verbrauchen können die Pflanzen ja auchnicht...
Wenn es zuviel ist geht er runter...Und wenn es zuwenig ist treibt es den PH hoch...
Das hängt auch stark von der Pflanzenmenge und Art ab...
Kein Aquarium ist gleich, also kann man das nicht verallgemeinern...
Wenn es viel zuwenig ist, bedienen sich manche Pflanzen aus dem Hydrogenkarbonat und die KH geht runter, was bei vielen ja auchnicht erwünscht ist...
Aber das wisst ihr ja alles schon :mislay: Habs nurnochmal wiederholt...
VG Monika
12.10.2009, 16:01:09
Anton_Gabriel
Hallo
>>soviel CO², das der gewünschte PH konstant bleibt
CO2 ist an sich nicht dazu da den pH einzustellen - das geht an sich nachhaltig nur über eine niedrige KH - und bis der gewünschte pH konstant bleibt kann auch bedeuten 200mg/l CO2 :confused:
mfG Anton Gabriel
12.10.2009, 16:06:31
MonikaW
Nee Anton klar, vorrausgesetzt, die KH ist schon so eingestellt, das es passt... Die CO² Leute wissen doch wie das geht...Wenn einer eine hohe KH hat kommt er um eine Osmoseanlage nicht rum... es sei den, er wohnt ländlich und hat ordentliches Regenwasser... Aber das sind leider die wenigsten...
VG Monika
12.10.2009, 16:11:30
Ingrid
Zitat:
Zitat:
z.B. hier: T.O. Kirk; Light and Photosynthesis in Aquatic Ecosystems
Versuche mit Cabomba, mehr als 10 mg /l CO2 steigern die Photosynthese selbst bei 123 kLux Beleuchtung und ausreichend Nährstoffen nicht mehr.
Oh Robert,
die Frage schwirrt ja schon wieder in den Foren rum? :glotz: ... :lacher: Da hatte ich mich mal arg an den Haaren damals (2004) mit 2 Leuten aus dem AF!
Ich weiß nicht warum ständig die Cabomba zum CO2 Test ran gezogen wird und nicht eine Warmwasserpflanze sind alle die am liebsten bei 25-26 Grad stehen!
Cabomba ist aber eine Kaltwasserpflanze die nicht mehr an Temperaturen von 18 - 23 Grad dauerhaft verträgt! Der Stoffwechsel läuft aber schneller bei höheren Temperaturen, also ist die Cabomba garnicht in der Lage mehr aufzunehmen als ggf. diese 10 mg/l und niemals als allgemeingültig auf ALLE PFLANZEN übertragbar die meisten Warmwasserpflanzen verhungern längst bei dem CO2 Wert und je höher die Lumen_Stärke der Lampen, um so fataler!!
12.10.2009, 16:43:50
MonikaW
Hallo, hab ich einen Denkfehler?
Wenn man das C0² auf 10mg einstellt, kommt ja immer Co² solange bis 10mg konstant gehalten werden... Die Pflanzen entnehmen soviel sie brauchen....
und es wird wieder auf 10mg aufgefüllt... dann müßten sie doch auch immer genug haben oder? Die können doch nicht alles aufeinmal wegassimilieren...wenn der Bedarf gedeckt ist, ist er gedeckt,oder???
VG Monika
12.10.2009, 16:54:23
Ingo
Hallo Moni,
Zitat:
Die können doch nicht alles aufeinmal wegassimilieren...wenn der Bedarf gedeckt ist, ist er gedeckt,oder???
bei kräftigem Licht, viele Stengelpflanzen/Schnellwachser geht das sehr schnell bis die paar mg aufgesaugt sind. Man glaubt wirklich nicht was die Pflanzen unter Starklicht an CO2-Mengen in kurzer Zeit verschlingen können wenn man es nicht selber getestet hat.
Bei normaler Beleuchtung geht das viel langsamer, aber das wissen wir ja! :wink2:
12.10.2009, 17:06:12
Anton_Gabriel
Stimmt.
Was noch dazukommt ist, dass bei tollen Pflanzenaquarien meist recht wenig Wsserbewegung herrscht (weil das ja viel zu viel CO2 austreibt - was nicht stimmt) und so kommt es dazu, dass auch bei 20mg/l im Aquarium um den Bereichen wo das CO2 ständig aufgenommen wird - also direkt bei den Pflanzenblättern - zuweilen minimale CO2-Werte sind und die Pflanzen zu wenig bekommen. Dem beugen erfahrene Pflanzenaquarianer vor indem sie Unmengen von CO2 düngen und so den Abfall vom Freien Wasser zu direkt bei den Blättern von vielleicht 15 zu 3 auf 30 zu 6 erhöhen. Die Pflanzen bekommen trotz hohem CO2-Gehalt oft recht wenig davon ab weil das CO2-haltige Wasser nicht hergespült wird.
Umkehrschluss: etwas mehr Wasserbewegung spart CO2!
Ist übrigens lustig, dass die Algen, die beim Filterauslauf oft entstehen auf zu viel Sauerstoff zurückgeführt werden (kurios, weil am Filterauslauf ist IMMER weniger Sauerstoff als im Aquarium) - tatsächlich ist dort die CO2-Versorgung durch entsprechende Bewegung (gleiches gilt für alle anderen Nährstoffe!) und die Nährstoffversorgung ideal und deswegen wächst dort alles bestens - meist eben Algen weil sonst dort nicht viel angesiedelt ist.
mfG Anton Gabriel